In ihren multimedialen Arbeiten erforscht Kathrin Jobczyk Interdependenzen zwischen menschlichem Körper, physischem wie psychischem Raum, individueller Verfasstheit und (psycho-)sozialem Umfeld. Neben der Auseinandersetzung mit Motiven, die sich teils Elementen der mit dem menschlichen Körper unmittelbar interagierenden Architektur entlehnen (etwa Leitern, Torbögen oder Zaunelemente), ist das Arbeiten am Material (etwa mit Eis, Schaumstoff, Bauschaum, Teig, Satin und Tüll) in Kathrin Jobczyks Praxis wesentlich. Die Körperlichkeit von Objekten und Skulpturen, textliche Ebenen und klangliche Atmosphären spielen dabei eine wichtige Rolle, etwa für ihre häufig raumgreifenden Installationen, die traumartige, immersive Atmosphären schaffen. So zeigt sich das Zusammenspiel der Motive und Materialien zwischen Weichheit und Erstarren, Fragilität und Widerstandskraft, störrischem Eigensinn und Aufplustern, langsamem Schmelzen und Zusammenfallen. Die Stofflichkeit ihrer Skulpturen verschränkt sich hierbei mit dem ephemeren Charakter ihrer Videoarbeiten. Innerhalb dieser Settings entsteht eine Situation, die Betrachtende auch unmittelbar körperlich affiziert. Die leiterförmigen Objekte von „rising and falling“ treten in Form einer kleinen Gruppe auf, die wesenhaft miteinander interagiert und auffordernd wirkt: Wäre ihre Oberfläche bei einer Berührung wirklich ganz weich, nachgiebig und seidig? Was würde mit mir passieren, wenn ich versuche, an einer solchen Leiter hochzuklettern? Die Anmutung der Objekte weckt in ihrer Ambivalenz Affekte zwischen Angst und Anziehung. Text: Nora Brünger
In ihren multimedialen Arbeiten erforscht Kathrin Jobczyk Interdependenzen zwischen menschlichem Körper, physischem wie psychischem Raum, individueller Verfasstheit und (psycho-)sozialem Umfeld. Neben der Auseinandersetzung mit Motiven, die sich teils Elementen der mit dem menschlichen Körper unmittelbar interagierenden Architektur entlehnen (etwa Leitern, Torbögen oder Zaunelemente), ist das Arbeiten am Material (etwa mit Eis, Schaumstoff, Bauschaum, Teig, Satin und Tüll) in Kathrin Jobczyks Praxis wesentlich. Die Körperlichkeit von Objekten und Skulpturen, textliche Ebenen und klangliche Atmosphären spielen dabei eine wichtige Rolle, etwa für ihre häufig raumgreifenden Installationen, die traumartige, immersive Atmosphären schaffen. So zeigt sich das Zusammenspiel der Motive und Materialien zwischen Weichheit und Erstarren, Fragilität und Widerstandskraft, störrischem Eigensinn und Aufplustern, langsamem Schmelzen und Zusammenfallen. Die Stofflichkeit ihrer Skulpturen verschränkt sich hierbei mit dem ephemeren Charakter ihrer Videoarbeiten. Innerhalb dieser Settings entsteht eine Situation, die Betrachtende auch unmittelbar körperlich affiziert. Die leiterförmigen Objekte von „rising and falling“ treten in Form einer kleinen Gruppe auf, die wesenhaft miteinander interagiert und auffordernd wirkt: Wäre ihre Oberfläche bei einer Berührung wirklich ganz weich, nachgiebig und seidig? Was würde mit mir passieren, wenn ich versuche, an einer solchen Leiter hochzuklettern? Die Anmutung der Objekte weckt in ihrer Ambivalenz Affekte zwischen Angst und Anziehung. Text: Nora Brünger